Geschichte (fast) von Anfang an
Nach dem Generationenwechsel und der Einschleusung von Damen in die Stenzer-Gugge traten die meisten Mitglieder der alten Generation ins zweite Glied und machten nicht mehr aktiv in der Gugge mit. Dennoch blieben einzelne noch aktiv bis auch diese den Generationensprung nicht mehr aufhalten konnten.
Im Juli 1995 erhielt Peter Etter eine Einladung von unserem ehemaligen Mitglied Urs Schmid. Er und seine Frau Silvia würden je 40 Jahre feiern. Das war für Peter der Startschuss um die immer wieder heraufbeschworene Ranzegarde zu lancieren. 26 Ehemalige wurden kontaktiert. Wir trafen uns zu zwei Proben und am 26. August 1995 war es soweit. Elf Unentwegte trafen sich um 15 Uhr im Stenzerkeller.
Kleidung: Clochard, Stimmung: super, Auftritt: Alterszentrum Breitenbach!
Unser Auftritt war für Oetu völlig überraschend und auch für uns stimmte wirklich alles. Das war der Ursprung zur Gründungsversammlung vom 12. April 1996 an der Casinobar auf dem Seibi.
Folgende zünftigen zukünftigen Zünftler opferten selbstlos ihre Freizeit und pilgerten zu diesem hohen gesellschaftlichen Anlass des Basler Fasnachtslebens.
Die ehrenwerten Zunftanwärter:
Peter (Schnauz) Freund, Heinrich (Ibi) Iberg, René Löliger, Peter (Pöschtli) Etter, Robi (Rötele) Roth, Peter (Buggi) Burgunder, Peter (Dännli) Santschi, Viktor (Viggi) Krayer und Urs (Oetu) Schmid
Nachdem auch der Name feststand, nämlich Zunft zur Ranzegarde, konnten wir in das erste Vereinsjahr starten.
Diese Gründung stellte ein Novum in der Geschichte der Basler Fasnacht dar. Denn eine alte Garde bei einer Guggemuusig gab es bis dato noch nicht. Trotz den anfänglichen Problemen mit dem Comité konnten wir uns behaupten und die Ziele und Ideen verwirklichen. Nein, die Probleme haben sich nicht gelöst, aber unser Viggi konnte sie mit dem Comité bereden. Wir sind nun eigentlich sehr comité-freundlich eingestellt. Inzwischen sind wir eine staatsrechtlich eingetragene Vereinigung aber für das Comité immer noch nicht existierend.
Leider konnte sich René nicht von seinem Angestammten Verein trennen und schied aus. Auch Oetu konnte sich nicht erwärmen. Somit bestand die Zunft an der ersten Fasnacht aus sieben Gründungs- mitgliedern, nämlich den vier Peters, Heini, Viggi und Robi.
Mit diesem Bestand konnten wir die ersten Jahre recht gut leben. Leider verliess uns unser jetziger Webmaster Heini Iberg in Richtung Südfrankreich, wo er seinen Lebensmittelpunkt mit seiner Silvia eingerichtet hat. Nun waren es also nur noch sechs. Nein, dies ist nicht die Geschichte der sieben kleinen Negerlein, aber die Übriggebliebenen sind alle auf ihre Weise auch kleine Negerlein oder etwa nicht? Natürlich wurde stets mit dem Gedanken gespielt auch den Bestand irgendwie wieder aufzufrischen.
Im Jahre 2000 wurde Schnauz aktiv und konnte mit Jürg Bendl einen ausserordentlichen guten Einkauf tätigen. Ja, der Jügge wurde auf Anhieb wohlwollend aufgenommen, stellte er sich doch als kulinarischen Kanone heraus. Ohne Jügge wäre vieles nur halb so angenehm, ist er doch fast pausenlos um unser seelisches, körperliches und vor allem kulinarischem Wohl sehr besorgt. Nun waren wir somit sieben und der nächste Streich folgte gleich.
2002 wurde unser Viggi fündig und mischelte Felix in der Zunft unter. Da aber Felix mit unseren
Gepflogenheiten nicht allzuviel anfangen konnte, verliess er uns nach nur einer Fasnacht wieder. Das heisst er bestand das Probejahr nicht.
Mit Werni einem ehemaligen der Negro, aus ähnlichem Holz wie Felix geschnitzt, hatten wir kurz darauf wieder ein eher unglückliches Händchen. Auch er konnte sich nicht so recht in unserem Umfeld wohlfühlen. Er strich nach kurzer Präsenz ebenfalls die Segel.
Nun benötigten wir doch langsam aber sicher ein weiteres tragendes Instrument. Der Wunsch aller war vielleicht einmal eine Klarinette zu integrieren. Wer aber hat überhaupt Lust mit sieben Deppen das Jahr über die Zeit totzuschlagen und sich von allen anmotzen zulassen. Nun diesem Wunsch konnte trotz aller schlechten Manieren doch ein Unentwegter gewonnen werden. Schnauz präsentierte uns 2004 völlig unerwartet Franz Zürcher aus Blätzbums (für Nichtbasler: Birsfelden). Dieser Züri Franz, für viele ein gänzlich unbeschriebenes Blatt der Basler Musikszene( ha, ha, ha) gefiel es bei uns so gut, dass er sogar mehr als ein Jahr blieb und als Mitzünfter definitiv aufgenommen wurde. Er war es denn auch der mit viel Elan die alten Säcke auf Vordermann bringen konnte und wir doch zu einer respektablen Felliniband gereift sind.
Inzwischen durften wir auch das 40-jährige Jubiläum der Stenzer feiern und gönnten uns zu diesem Anlass eine Jubiläumsreise auf dem Canal du midi in Frankreich. So gewisser massen gestärkt kamen wir nach dieser Reise wieder zu unserer eigentlichen Hauptaufgabe zurück, nämlich der des Ranzegardisten.
Mittlerweilen ergänzen wir unsere Aktivitäten mit unserem Fellini-Abend im November, der ebenfalls schon traditionell und legendär geworden ist. So auf den Geschmack gekommen eilen wir nun von Auftritt zu Auftritt.
Jetzt musste auch noch eine zweite Posaune her. Ein Instrument ist ja kein Problem, dies kann im Musikladen eingekauft werden. Aber zur Posaune noch den passenden Bläser zu rekrutieren fiel schon schwerer ins Gewicht. Wiederum stellte sich die Frage wer um Himmelswillen tut sich so eine Tortur an. Ja, also dies musste ein Masochist der besonderen Art sein. Ihn fanden wir in Marcel Cello Gass, erwähnt sei speziell an dieser Stelle, ebenfalls ein ehemaliger Stenzer der alten Schule. Na, dieses Individum ist es ja ohnehin schon gewohnt sich solchen Begebenheiten hinzugeben. Also hat er 2006 seine Azubi-Zeit bereits hinter sich und nach erfolgreicher Fasnacht wurde er im ersten Anlauf aufgenommen. Er schaffte es sogar die höchste Zahl zu würfeln und ist sogleich als Zunftmeister eingestiegen, ein richtiger Senkrechtstarter also. Böse Zungen behaupten er hat sich erfolgreich eingeschleimt.
Nun ist dieser geschichtsträchtige Bericht in der Neuzeit angelangt und wartet auf die Dinge die da kommen werden. Er ist sicherlich noch lange nicht zu Ende und wird zu gegebener Zeit auf den aktuellen Stand gebracht.
Nach einem kurzen Abstecher von Marcel Gass an der Posaune hat er uns nach aber leider nach nur zwei fasnachten wieder verlassen.
Leider mussten wir uns im Laufe der Zeit auch von unserem Bassisten trennen, da er in seiner Art vollends vom Rechtschaffenen Pfad abtrifftete.
Ein eher hoffnungsloser Versuch am Bass hatten wir mit Marco der den Touch der Ranzengarde nicht ganz umsetzen konnte. Er tauchte plötzlich nicht mehr auf, was uns für eine Vorübergehnde Lösung inspirierte. Soll doch einer behaupten wir hätten etwas gegen das andere Geschlecht! Not macht erfinderisch und alle waren mit der grandiosen Idee einverstanden.
Inzwischen hat als Aushilfe Krayers Gabi diesen Part mit viel Geschick übernommen und bewiesen dass es auch ohne Tännli geht, was wir ohnehin auch festgestellt hatten. Sie wird uns begleiten bis wir ein Instrumentenbläser mit Glied (Mitglied) entsprechend gefunden und eingearbeitet haben.
Als weiterses Mitglied konnten wir inzwischen nach jahrelangen Überredungskünsten Benny am Saxophon als Mitglied anheuern. Er gibt sein allerbestes am Instrument und ist auch sonst mit guten Ideen stets am Drücker. Insbesondere inizierte er das Dessertbüffet an der Fasnacht, was von allen Seiten als gelungene Idee gepriesen wird!
Der Wunsch von uns wäre aber vielleicht noch ein Banjo und einen Schlagzeuger, da unser Drummer Schnauz seinen Schnauz in der Ostschweiz eingeklemmt hat und nun seinen Lebensmittelpunkt nach Kreuzlingen an den Bodensee verlegt hat und nun nicht mehr regelmässig an den Proben teilnehmen kann.
In diesem Sinne schliessen wir die Historie der Zunft zur Ranzegarde und verbleiben mit den besten Wünschen für die Zukunft.
Geschichtliches Nachspiel: Ranzegarde update!
Also es geht weiter mit einem neuen Kapitel der Ranzegarde, damit die interessierten Fans auch geschichtlich orientiert sind wie es bei unserem Haufen gleichgesinnter weitergeht. In den letzten zwei Jahren hat sich musikalisch leider wenig verändert. Auf Mitgliederebene hat sich aber ein Abgang von Züri Franz eingeschlichen, der dann zu der GmbH Gugge wechselte. Ja, Reisende soll man nicht aufhalten.
Wir sind dennoch nicht untätig und treffen uns zu gemütlichem Beisammensein in unserer Ranzegardestube in Duggingen.
Im letzten Jahr konnten wir auch zwei Abgänge verzeichnen. Familie Krayer hat sich aus unserem Treiben verabschiedet und geht ihre eigenen Wege. Da Viggi nun pensioniert ist hütet er mit Gabi den Haushalt.
Wir stellten uns der neuen Situation und haben postwendend zwei neue ( alte ) Mitglieder rekrutiert die unser Gardisten Korps bereichern. Dies sind unser langjähriges ehemaliges Mitglied Heini Iberg genannt Ibi und Alex Vassalli ( langjähriges passiv Mitglied ).
Ebenfalls sind die Reiseaktivitäten umso mehr gestiegen, wie zum Beispiel die Reise auf den Ballermann in Mallorca oder auf die Ferieninsel Gran Canaria. Auf jeden Fall steht natürlich auf das 50 Jahr Jubiläum der Stenzer/Ranzegarde unser nächstes Reiseziel bereits fest.
Auf vielseitigen Wunsch unserer Profi Schiffscrew wird eine Tour auf den Kanälen durch das Burgund geplant.
Der Schreibende ist natürlich ob soviel Ehre gerührt, findet die Reise doch in seinem Stammland der Burgunder statt. Bereits ist der Kapitän an Deck und stellt seine Mannschaft für diesen Trip vor.
Es sind dies die ehrenwerten Gardisten die über entsprechende Erfahrung in ihren Metiers haben.
Kapitän: Peter Freund genannt Schnauz
Bootsmann: Peter Burgunder genannt Buggi/Zugchef ( Verantwortlich für die Organisation an Deck )
Säckelmeister: Jörg Bendl genannt Jügge ( Verantwortlich für alles finanzielle )
Smutje: Alex Vassalli ( Verantwortlich fürs leibliche Wohl )
Smutje: Lukas Weisshaar ( Verantwortlicher Fischer und Küchengehilfe )
Bordmechaniker: Robi Roth genannt Rötele ( Verantwortlich für Maschine und Reparatur )
Funker: Benny Wyss genannt Benjamin ( Verantwortlich für Kommunikation und Unterhaltung )
Leichtmatrose: Peter Etter genannt Pöschtli ( Verantwortlich für alles was so an Bord sonst noch anfällt ).
Mit dieser Crew gehen wir bestimmt wieder in die Geschichte auf den Kanälen ein, wurden wir doch auf der letzten Tour auf dem Kanal du Midi mit der Auszeichnung als beste Mannschaft gekürt ( Attention c’est la suisse marines exceptionelles dans le canal du midi)!
Zwischenzeitlich ist auch diese Reise Geschichte, erlebten wir doch eine super geile Schiffahrt im Burgund.
Gut gerüstet starteten wir die Reise nach Joigny an. Dort konnten wir die Penichette in der Basis übernehmen.
Nach dem Einkauf und der Übernahme unseres Dampfers wurde natürlich sofort noch die Taufe unseres Schiffes durchgeführt auf den Namen KS Ranzengarde ( Heimathafen Basel )! Ebenfalls wurden die entsprechende Beflaggung gehisst und das nun fachgerecht beschriftete Schiff dem Kapitän und Bootsmann übergeben.
So jetzt konnte der Schlappe gestartet werden und der Dampfer nahm Fahrt auf mit dem Ziel ein Nachtlager im Kanal de Bourgogne zu finden. Der Hafen des Kaffes Brienon sur Armacon wurde angelaufen. Der Koch war schon eifrig mit dem Nachtessen vorbereiten beschäftigt. Nach dem fürstlichen Mahl und dem anschliessenden Umtrunk legten wir uns in die Kojen. Der detailierte Reisebericht is noch in der weiteren Bearbeitung und findet dann an dieser Stelle Eingang in die Geschichtsschreibung der Garde.
Dies ist aber erst ein kleiner Ausblick auf die Dinge die da kommen werden.
Natürlich sind wir auch mit Events unterwegs die jeweils ein wenig unser Budget entlasten.
Speziell unser tratitionelles Herbstfest Birsfelderchilbi die Ende September stattfindet in Blätzbums.
Peter (Buggi) Burgunder